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Niedersachsens beste Pizza kommt aus Hannover!
Am Pizzaofen: Sandro Bavoso hat "Bestia" von Hildesheim nach Hannover gebracht.
Quelle: Christian Behrens
Das Restaurant „Bestia“ an der Osterstraße in Hannover gewinnt mit weitem Abstand das Publiku*msvoting eines Onlineportals. Und an der Limmerstraße 97 startet ein interessantes Konzept mit indischer Küche und co*cktails.
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
das Wahlergebnis könnte auch in einen autokratisch regierten Staat passen: Beeindruckende 84 Prozent der Stimmen bekam das Lokal „Bestia“ an Hannovers Osterstraße. Der Kulinarikführer „Falstaff“ war in 16 deutschen Bundesländern auf der Suche nach der besten Pizzeria - für Niedersachsen war das Voting des Publiku*ms eine klare Sache, die Konkurrenz aus anderen Städten wurde locker ausgestochen, sogar der hannoversche Platzhirsch „Francesca & Fratelli“ mit seinen acht Filialen kam nur auf zwei Prozent. „Wir sind mächtig stolz“, freut sich Restaurantchef Sandro Bavoso, dem aber natürlich klar sein dürfte, dass die absoluten Zahlen des Votings eine andere Sache sind. Außerdem geht es ihm um etwas ganz anderes.
Der wichtigste Punkt auf seiner Agenda für 2024? „Wir wollen das Zertifikat.“ AVPN heißen die Zauberbuchstaben. Die stehen für „Associazione Verace Pizza Napoletana“ - und dieser Verein überprüft das Reinheitsgebot für echte neapolitanische Pizza. „Die UNESCO hat das Rezept zum Weltkulturerbe gemacht“, erklärt Bavoso, der den begehrten Titel für sein Restaurant in Hildesheim bereits trägt. Die Filiale an Hannovers Osterstraße, die er kurz vor Weihnachten 2022 eröffnet hat, soll das siebte Lokal deutschlandweit werden, das den Stempel bekommt. „Wir sind jetzt gut aufgestellt, ich bilde unsere Pizzabäcker selber aus“, sagt der 46-Jährige.
Nach Originalrezept: Sandro Bavoso bietet im „Bestia“ neapolitanische Pizza an.
Quelle: Charlotte Gaida
Denn es komme auf die Technik an, den feinfühligen Umgang mit dem Teig. „Wir checken jeden Tag die Wetter-App.“ Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheiden dann über die Parameter für Hefe und Salz im Teig. Und darüber, in welchem Raum gearbeitet wird. „Ein komplexes Thema. Nur 0,1 Gramm weniger oder mehr Hefe verändern den Teig.“ Der wird dann mit Original-Zutaten aus Italien belegt, bei 480 Grad im Ofen (der auch ein AVNP-Zertifikat braucht) in nur 60 bis 90 Sekunden gebacken.
Bavoso will sich dieses Jahr um die Aufnahme im AVNP bewerben, dafür wird sein Betrieb dann auf Herz und Nieren unter die Lupe genommen. Und wenn er die Plakette hat? „Dann kommen immer wieder anonym Tester, um zu prüfen, ob die Qualität stimmt.“ Wer beim nächsten City-Bummel das „Bestia“ selber testen will: Der Klassiker ist die „Margherita“, sie kostet 12 Euro!
Neues Lokal an der Limmerstraße
Ein Klassiker war viele Jahrzehnte „Jalda“ an der Limmerstraße 97. Doch die persische Küche verlor im Lauf der Zeit ihren Zauber, zuletzt klebte noch das Schild „Neapel“ über der Tür - das Lokal hatte plötzlich eine Art Doppelfunktion. Seit 15. März ist Wahab Sabir der neue Chef, er hat das „Tikka Tonic“ eröffnet. Sein Konzept ist eine Mischung aus indischer Küche (Tikka) und co*cktailbar (Tonic). „Ich komme ursprünglich aus Pakistan, einen Koch habe ich extra aus Indien geholt.“ Denn Sabir will in Linden-Nord „authentische Gerichte“ bieten.
„Viele Restaurants passen indisches Essen an den deutschen Gaumen an“, findet der 28-Jährige. Ihm ist wichtig, dass jedes Gericht individuell gewürzt, dass das Brot in einem Lehmbackofen gebacken wird, den er aus England importieren ließ. Sonnabends und sonntags bietet Sabir von 12 bis 16 Uhr Buffett an (pro Person 22,90 Euro), das auch für ihn eine Art Experimentierfeld ist. „Wir probieren Gerichte aus, die dann vielleicht auch auf die Karte kommen.“
Indische Küche und co*cktails: Das ist das Konzept von "Tikka Tonic" an der Limmerstraße.
Quelle: HAndout
Der Start sei gelungen gewesen, freut sich der junge Gastronom, obwohl das Lokal bei Google noch nicht richtig zu finden und auch die Homepage erst im Aufbau sei. Wer im Netz nach „Tikka Tonic“ sucht, landet derzeit bei einem gleichnamigen Lokal im englischen Bury Saint Edmunds (in der Nähe von Cambridge). „Das habe ich zu spät gemerkt“, bedauert Sabir. Trotzdem alles Gute!
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Andrea Tratner
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